Berichte

Stauberen - Saxer Lücke

Stauberen - Saxer Lücke - eine «abgerundete Sache»

(von Mathias Zahner, alias Zahni)

Mittlerweile kennen wir uns alle bereits recht gut; wir von der Priska Bretschers Wandertruppe. Und trotzdem gibt es immer wieder viel Neues zu ent­decken. Und dies nicht nur auf den Wanderwegen, sondern auch im Bereich der persönlichen Erfahrungen und des gegenseitigen Gedankenaustausches. Die Kommunikation ist ja das «Hospital der Seele». Das wussten bereits die alten Griechen. Hier ei­nige persönliche Eindrücke, warum sich auch B-Touren = ziemlich anstrengend, sich unterwegs zu «abgerundeten Erkenntnis- und Erlebnistouren» mutieren kön­nen.

Bereits in Brülisau das erste aufbauende Kompliment von Ingrid: «Mit euch zu­sammen ist es für mich immer wunderschön!» Nach einem solchen Kompliment, primär für Priska und die anderen Wander­vögel, flogen wir förmlich das Brühlto­bel hoch zum Plattenbödeli. Hans und Doris übernahmen in dieser Etappe den Lead. Mit einem «Schwumm» im Sämtisersee konnte ich dann anschliessend mein Glück voll auskosten und noch jauch­zend zusätzliche Dankbarkeit ausleben, dass ich im Bus nach Brülisau, dank der grosszügigen Billett Kontrolle, keine Busse eingefan­gen habe. Nach dem steilen Aufstieg zu den Stauberen, diese Pas­sage machten wir infolge der reduzierten Sauerstoffzufuhr eher meditativ, lud uns Ingrid zu ei­nem kühlen Drink ein. Um auch unseren Geist etwas zu fordern, bereicherte Priska unsere Tour mit interessantem geologischem Wissen. Und siehe da, sogar der Sahara Staub hatte sich zwischenzeitlich etwas verflüchtigt und unsere Sicht wurde bes­ser. In der Saxerlücke, total verschwitzt, eine letzte Rast mit Schwatz und eine kurze Kniemassage vor dem Abstieg zum zauberhaf­ten Dörfchen Sax. Dank Pris­kas Sozialkompetenz als Tourenführerin durfte nun Hans als Erster das Abstiegs­tempo bestimmen und sie kümmerte sich dann so­fort auch um Do­ris, als diese leicht zurückfiel. Innerlich total ausgetrocknet er­reichten wir endlich Sax. Keine Beiz weit und breit, welche uns willkommen hiess und auch das Volg-Lä­deli hatte bereits um 17.00 Uhr geschlossen. Doch dann kam das kreative Im­provi­sations-Potenzial von Priska voll zum Tragen, indem sie die effizienteste Verbin­dung nach Buchs her­aussuchte und uns mit dem Vor­schlag überraschte, dass wir diese Tour doch noch mit einem gemeinsamen Nachtessen abschliessen könnten. Und dies mach­ten wir dann auch in einer Piz­zeria mit viel Geplauder, kühlem Bier einem guten Roten. Einziger Wermutstrop­fen: Es hatte für «un­sere» Frauen keine Gelati mehr. Hans und ich liessen uns nicht lumpen und übernahmen als Vertre­ter des «star­ken Geschlechts» die Ge­tränke. Schliesslich konnte ich das Wasch­pulver für meine Unterhosen einsparen, wie Priska er­wähnte, indem ich im Sämtisersee mit diesen ins kühlende Nass ein­tauchte. So hoffe ich einfach, dass dieser «retourn on Investment» sich nicht nur für mich, sondern für alle, auch für diejenigen welche ihre Unterhosen nicht im Sämtisersee einweichten, für einmal gelohnt hat. Denn allein die vielen, interes­santen Ge­spräche, der Gedankenaustausch, die kurzen meditativen Phasen, die meckern­den Appenzeller-Ziegen am Wegrand, die Offen­heit auf gegenseitigem Vertrauen beruhend, das gemeinsame Lachen und Schwitzen, die gute Organisa­tion und die gekonnte Im­provisation und last but not least unsere runden Bäuche nach der feinen Pizza machten unsere Stauberen-Tour, wie unser Leben dann am Ende auch einmal sein soll, zu einer abgerundeten Sache. Ein herzliches Dan­ke­schön, speziell an Priska von ihren schnatternden Wandervögeln. …und meine Unterhosen kamen trotzdem noch in die Wä­sche.